Das erste Septemberwochenende brachte das zu diesem Zeitpunkt zweifelsfrei frischeste Sektionsmitglied gemeinsam mit zwei Jugendleitern und einem Studienfreund auf den Monte Rosa. Zur kurzfristigen Akklimatisation wurde die Anfahrtsnacht noch auf dem Furkapass verbracht und am nächsten Morgen mit dem Auto die verbleibende Strecke nach Täsch (1439 m) im Mattertal zurückgelegt. Von dort ging es mit dem Mountainbike durch Zermatt und anschließend zu großen Teilen schiebend auf den Riffelberg in Richtung Gornergrat, bevor eine lange querende Abfahrt zum Gornergletscher führte, über den schließlich die neue Monte-Rosa-Hütte (2883 m) erreicht wurde. Frühmorgens startete sonntags der lange Aufstieg über die Flanken und Abbrüche des Monte Rosagletscher bis zum Silbersattel auf 4519 m, wobei sich im Laufe der Dämmerung und mit zunehmender Höhe der Blick vom Matterhorn über Weißhorn und Dom bis zum Grand Combin und dem Mont Blanc weitete. Die letzten hundert Höhenmeter führten durch die steile Eisrinne des klassischen Normalweges in Richtung Grenzgipfel und zuletzt über den Grat zur Dufourspitze, mit 4634 m zweithöchster Berg der Alpen. Vorbei war mit Erreichen des Gipfels allerdings noch lange nicht, bis Täsch waren immerhin noch 3600 hm Abstieg auf knapp 30 km Strecke zurückzulegen. Somit wurde um halb 10 abends die Rückreise nach Weißenburg angetreten und sich gegen halb sechs am nächsten Morgen für knapp eine Stunde zur Ruhe gelegt, um ausgeruht in die neue Arbeitswoche zu starten.
In Anbetracht der erfolgreichen Akklimatisation auf der Monte Rosa und des erneut fantastischen Wochenendwetters wurde sich für das Folgewochenende in nur geringfügig veränderter Besetzung kurzfristig für einen Besuch des Mont Blanc entschieden. Die gewählte Route führte von les Bossons (1100 m) entlang des Glacier des Bossons mit der tiefsten Gletscherzunge der Alpen zum gewaltigen Gletscherbruch “la jonction”, wo sich die großen Gletscherströme zwischen Dôme du Goûter und Mont Blanc du Tacul kreuzen und ein unübersichtliches Labyrinth aus Spalten und Seracs den Weiterweg zum Refuge des Grands Mulets erschwert. Schon seit vielen Jahren ist die Hütte aufgrund der zunehmenden Ausaperung und des dadurch komplizierten Zugangs nur noch von Mai bis Juli bewirtet, weshalb Anfang September absolute Stille und Einsamkeit genossen werden konnte. Nur noch zu zweit begann am Sonntag um halb zwei der Aufstieg über die überwiegend 40 bis 45° steile Nordkante des Dôme du Goûter über die Pointe Bravais bis zum Col du Dôme. Dank jüngerer Neuschneefälle lag auf der zumeist noch deutlich spürbaren Eisoberfläche eine Schicht einigermaßen griffigen Trittschnees, der den Aufstieg wesentlich erleichterte. Anschließend führte die restliche Route vorbei am Vallotbiwak über den langen Bossesgrat zum Gipfel, wo sich dank des zeitigen Aufbruchs ein gigantischer Tiefblick über die Walliser Alpen und zur Barre des Écrins öffnete. Nach über einer Stunde Gipfelpause inklusive Powernap ging es auf dem klassischen Normalweg, der im Frühjahr eine beliebte Skitour darstellt, über das Grand und Petit Plateau sowie die von großen Spalten gezierten Steilstufen der Grandes und Petites Montées zurück zur um die Mittagszeit erreichten Hütte. Nach einem gemütlichen Nachmittag und einer erholsamen Nacht galt es am Montag erneut einen Weg durch das Spaltenwirrwarr der Jonction zu finden und die kurzweilige Heimreise zu bewältigen.