Frühjahrskurzurlaub Italien
Anfang April wurde zu acht erneut das zu Kurztrips einladende lange Osterwochenende für ein paar Tage Frischluftaktivität genutzt. Mit dem Ziel der Eröffnung der Wandersaison wurden die süddolomitischen Vorgebirge mit ihrer bestechenden Kombination aus schroffen Landschaften, wenig Besuch und etwas höherer Schneegrenze angesteuert. Am Anreisetag wurde ein Zwischenstopp in den westlichsten Dolomiten verabredet, um eine kleine Wanderung auf das zugängliche Weißhorn 2316 m zu unternehmen. Dieses befindet sich am oberen Ende der UNESCO-Welterbe geschützten Bletterbachschlucht, der größten Schlucht Südtirols, in der über 40 Millionen Jahre Erdgeschichte inklusive des größten phanerozoischen Massenaussterbens an der Perm-Trias-Grenze vor 252 Millionen Jahren lückenlos aufgeschlossen sind. Bei klarer Sicht schweifte der Blick über Brenta- und Ortlergruppe, Ötztaler und Zillertaler Hauptkamm bis hin zu den nahen Kalkwänden von Rosengarten und Latemar. Nach der Weiterfahrt über den Rollepass und einem Café in Markt Primör zu Füßen der eindrucksvollen südwestlichen Pala-Türme Cima della Madonna und Sass Maor richtete man sich nachmittags nahe der Stadt Feltre auf einem Campingplatz unterhalb der Nordwestflanke des die venezianische Ebene dominierenden Monte Grappa ein. Am Folgetag wurde sich aufgeteilt für eine Wanderung auf den Monte Coppolo 2069 m und eine winterliche Bergtour auf den abweisenden und auch im Sommer nur selten erstiegenen Sass de Mura 2547 m, höchster Gipfel der Feltriner Dolomiten, über den durch die Westflanke führenden Normalweg. Einige Stunden verfrüht eintreffendes Schneegestöber bewegten jedoch bei beiden Unternehmungen knapp 100 hm unterhalb des Gipfels zu Abbruch und Umkehr.
Café, Eisdiele und Pizzeria des nahen Bergdorfes Lamon gewährten Bleibe für den Nachmittag. Eine eher mäßige Wettervorhersage für Sonntag bewegten zu einer gemütlichen Tour von Nordosten auf den Monte Mezza 1678 m, der mit seiner steilen Südwestflanke hoch über dem tief eingeschnittenen Valsunga aufragt. Nachmittägliche Schauer trieben zielstrebig in das benachbarte Dorf Castello Tesino und die örtliche Pizzeria. Auf dem abendlichen Rückweg zum Campingplatz wurde noch die Cima di Campo 1512 m passiert und im Rahmen eines kurzen Nachtspaziergangs das 1909 auf dem flachen Gipfel errichtete Forte Leone erkundet. Der Abreisemontag führte uns ins Valsunga an den Fuß der am Vortag besichtigten Berge für eine Runde Sportklettern an den langen Routen der Falesia di Serafini, für einen schönen Ausklang bei strahlendem Sonnenschein und wohligen Temperaturen.